Der News­let­ter als glo­ba­les Unter­fan­gen mit neuem Team: Alex­an­der Cruz Mal­do­nado und Alam G. Gali­cia-Robles schlie­ßen sich Niklas Klann, Johanna Rath und Jakob Kapel­ler an.

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Vor eini­gen Mona­ten habe ich diese Zei­len genutzt, um einen Auf­ruf für Frei­wil­lige zu star­ten, die bereit sind, die­sen News­let­ter zu unter­stüt­zen. Es war ziem­lich unglaub­lich (und auch ein wenig uner­war­tet), dass ich einige begeis­terte Ant­wor­ten erhielt. Nach Kor­re­spon­den­zen und Gesprä­chen wähl­ten wir zwei wei­tere Per­so­nen aus, um eine bereits beein­dru­ckende Gruppe zu ergän­zen, sodass wir zusam­men etwas wirk­lich Groß­ar­ti­ges wer­den kön­nen – ein Redaktionsteam.

Da der for­male Zweck die­ses Edi­to­ri­als darin besteht, Ihnen die­ses neue Team vor­zu­stel­len, möchte ich nur hin­zu­fü­gen, dass ich selbst natür­lich der Auf­gabe treu bleibe und als Haupt­her­aus­ge­ber unse­res neuen Teams fun­gie­ren werde. Im Fol­gen­den geht es also um die ande­ren Team­mit­glie­der – frü­her als „Redaktionsassistent*innen“ bezeich­net –, die die ver­bor­gene Seele die­ses News­let­ters sind.

Wie Bert­rand Rus­sell ein­mal sagte, gibt es nur zwei Arten von Arbeit: Dinge zu bewe­gen oder ande­ren zu befeh­len, Dinge zu bewe­gen. In die­sem Zusam­men­hang sollte betont wer­den, dass wir im Fol­gen­den die Men­schen vor­stel­len, die die eigent­li­che Arbeit leis­ten und Hun­derte von Infor­ma­tio­nen aus einer über­wäl­ti­gen­den Anzahl von E‑Mails in einen ver­dau­li­chen News­let­ter über­set­zen – alle drei Wochen. Das sind die Held*innen, die (mit ein wenig Auf­sicht ;-) Ord­nung ins Chaos brin­gen. Als Chef­re­dak­teur bin ich ein­fach nur froh und erleich­tert, diese tol­len Kolleg*innen auf dem Weg getrof­fen zu haben.

Hete­ro­dox Eco­no­mics Newsletter

Der Hete­ro­dox Eco­no­mics News­let­ter wird her­aus­ge­ge­ben von Jakob Kapel­ler und erscheint im drei­wö­chent­li­chen Rhyth­mus mit Neu­ig­kei­ten aus der wis­sen­schaft­li­chen Com­mu­nity mul­ti­pa­ra­dig­ma­ti­scher öko­no­mi­scher Ansätze. Der News­let­ter rich­tet sich an einen Kreis von mehr als 7.000 Empfänger*innen und zählt schon weit mehr als 250 Ausgaben.

Den ers­ten Hel­den, den ich vor­stel­len möchte, ist Niklas Klann, ein BA-Stu­dent der Poli­tik­wis­sen­schaft an der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen. Niklas kam über eines sei­ner Wahl­fä­cher, das ich zufäl­lig unter­rich­tete, zu den Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten. Seit­dem hat er eine gewisse Fas­zi­na­tion für öko­no­mi­sche The­men ent­wi­ckelt und inter­es­siert sich sehr für die zugrun­de­lie­gen­den Mecha­nis­men, die Wachs­tum, Res­sour­cen­nut­zung und Ver­tei­lungs­ten­den­zen im moder­nen Kapi­ta­lis­mus bestim­men, mit einem beson­de­ren Fokus auf das Auf­kom­men der KI. Gleich­zei­tig ist Niklas ein sehr besorg­ter und akti­ver Bür­ger und enga­giert sich in Umwelt- und sozia­len Bewe­gun­gen. Er wird sich dem­nächst für den MA-Stu­di­en­gang in Sozio­öko­no­mie in Duis­burg-Essen ein­schrei­ben und somit dem Fach­ge­biet ver­bun­den bleiben.

Johanna Rath ist Dok­to­ran­din der Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten und wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Insti­tut für die Gesamt­ana­lyse der Wirt­schaft (ICAE) der Johan­nes Kep­ler Uni­ver­si­tät Linz (Öster­reich). Dort arbei­tet sie an dem vom öster­rei­chi­schen Wis­sen­schafts­fonds geför­der­ten Pro­jekt „Spa­tial Com­pe­ti­tion and Eco­no­mic Poli­cies“ (SPACE) mit. Sie hat einen BA in Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten und einen MSc in Poli­ti­scher Öko­no­mie von der Karl-Fran­zens-Uni­ver­si­tät Graz (Öster­reich) und ist der­zeit in einem MA-Pro­gramm mit dem Titel „Poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che und recht­li­che Phi­lo­so­phie“ ein­ge­schrie­ben. Sie war Mit­be­grün­de­rin des stu­den­ti­schen Netz­werks Plu­rale Öko­no­mik an der Uni­ver­si­tät Graz und ist seit fast 5 Jah­ren Mit­or­ga­ni­sa­to­rin von Ver­an­stal­tun­gen des Netz­werks. Ihre For­schungs­schwer­punkte sind Insti­tu­tio­nen, ins­be­son­dere die Rolle sozia­ler Nor­men in Über­gangs­pro­zes­sen, sowie Wett­be­werb als pri­mä­rer Modus gesell­schaft­li­cher Orga­ni­sa­tion und Pro­zesse der Kapi­tal­ak­ku­mu­la­tion und (Markt-)Konzentration.

Unser ers­ter Neu­zu­gang ist Alex­an­der Cruz Mal­do­nado, der sei­nen Bache­lor­ab­schluss und sei­nen Mas­ter in Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät von Puerto Rico, Rio Piedras, gemacht hat, wo er auch als For­schungs­as­sis­tent mit Schwer­punkt auf The­men der loka­len Wirt­schafts­ent­wick­lung und Ungleich­heit tätig war. Im Rah­men sei­ner For­schungs­tä­tig­keit an der Uni­ver­si­tät von Puerto Rico war Alex­an­der Mit­ver­fas­ser einer Arbeit über die zuneh­mende Armut in Puerto Rico von 2005 bis 2012 und erstellte ein preis­ge­krön­tes For­schungs­pos­ter über die Aus­wir­kun­gen des Han­dels­ab­kom­mens CAFTA-DR auf die Wirt­schaft von Puerto Rico. Seine jüngste Arbeit, die er als Abschluss­ar­beit sei­nes Mas­ter­stu­di­ums vor­legte, befasst sich mit den wich­tigs­ten Trends des wirt­schaft­li­chen Den­kens, die sich in den USA seit dem Auf­kom­men des Neo­li­be­ra­lis­mus in den 1980er Jah­ren und bis zur Finanz­krise 2008 ent­wi­ckelt hat­ten. Der­zeit arbei­tet Alex­an­der als Senior Quan­ti­ta­tive Ana­lyst bei einer loka­len Bank in San Juan, Puerto Rico.

Alam G. Gali­cia-Robles (Mexiko) schließ­lich, eben­falls neu im Team, stu­dierte Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten (Bache­lor- und Mas­ter­stu­dium) an der ange­se­he­nen Auto­no­men Uni­ver­si­tät von Pue­bla (BUAP). Schon zu Beginn sei­nes Stu­di­ums inter­es­sierte er sich für die klas­si­sche und keyne­sia­ni­sche Sicht­weise der Wirt­schaft. Er hat zudem eine Lei­den­schaft für die städ­ti­sche und regio­nale Ver­wal­tung, die durch seine Arbeit in den Regie­run­gen der Stadt und des Bun­des­staa­tes, in dem er lebt, geför­dert wurde. Für ihn ist eine plu­ra­lis­ti­sche und offene Hal­tung gegen­über der Dis­zi­plin ange­mes­se­ner als eine ein­zige domi­nante Theo­rie zu haben, wie sie ihm in sei­nen frü­hen Jah­ren bei­gebracht wurde: „Ein*e heterodoxe*r Wirtschaftswissenschaftler*in hat einen län­ge­ren und beschwer­li­che­ren Weg zu gehen als die­je­ni­gen, die sich ent­schei­den, das vor­herr­schende Para­digma kri­tik­los zu über­neh­men: Einer­seits muss er oder sie den Main­stream stu­die­ren und ver­ste­hen, ande­rer­seits muss er oder sie aus dem hete­ro­do­xen Gra­ben ler­nen, reflek­tie­ren und etwas Neues vor­schla­gen“. Er ist seit 2021 Mit­glied des HEN-Teams, weil er sehr gerne liest, redi­giert und sich für eine grö­ßere Sache ein­setzt: die unor­tho­doxe Gemein­schaft. Für ihn hat jeder Mensch Würde und Respekt ver­dient und muss gehört wer­den. Aus Latein­ame­rika erzählt er uns: Hier betrei­ben wir auch Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, hier exis­tie­ren wir auch und leis­ten Widerstand.

Das Haupt­ziel die­ser Ände­run­gen in unse­rer Orga­ni­sa­tion ist es, den News­let­ter stär­ker als eine glo­ba­les Unter­fan­gen zu sehen, das offen ist für ver­schie­dene Per­spek­ti­ven und Ideen. Diese Men­schen, die gleich­zei­tig so weit ent­fernt und so nah sind, ermög­li­chen es mir, regel­mä­ßig zu lesen, zu erfor­schen, zu tei­len und mehr über The­men der hete­ro­do­xen Öko­no­mie zu ler­nen. Natür­lich gibt es auch viele Kern­auf­ga­ben rund um den News­let­ter, die immer eine zusätz­li­che Hand benö­ti­gen ;-) Im Fall, dass auch Sie unsere Arbeit mit Ihrer Zeit unter­stüt­zen wol­len, kön­nen Sie uns jeder­zeit eine E‑Mail schi­cken und wir kön­nen gemein­sam aus­lo­ten, wie das funk­tio­nie­ren könnte. Falls Sie unsere Arbeit lie­ber finan­zi­ell unter­stüt­zen möch­ten, kön­nen Sie hier spenden.

Vie­len Dank und alles Gute,

Jakob
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