Jede Bewe­gung braucht einen Sound­track. Die hete­ro­doxe Öko­no­mie macht da keine Aus­nahme, aber wie klingt sie, die hete­ro­doxe Öko­no­mie? Wel­che Lie­der dür­fen nicht feh­len und warum?

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Vor nicht allzu lan­ger Zeit machte ich eine Pause von der Arbeit. Ich saß auf mei­ner Ter­rasse und hörte Musik, und dann fiel mir ein, dass ich einen Feh­ler gemacht hatte. Und der Feh­ler ist die­ser: Obwohl ich seit fast einem Jahr­zehnt der Haupt­re­dak­teur des News­let­ters bin, habe ich nie die Gele­gen­heit genutzt, um die eigent­lich wich­tige Frage zu stel­len: „Was ist der Klang der hete­ro­do­xen Ökonomie?“

Hete­ro­dox Eco­no­mics Newsletter

Der Hete­ro­dox Eco­no­mics News­let­ter wird her­aus­ge­ge­ben von Jakob Kapel­ler und erscheint im drei­wö­chent­li­chen Rhyth­mus mit Neu­ig­kei­ten aus der wis­sen­schaft­li­chen Com­mu­nity mul­ti­pa­ra­dig­ma­ti­scher öko­no­mi­scher Ansätze. Der News­let­ter rich­tet sich an einen Kreis von mehr als 7.000 Empfänger*innen und zählt schon weit mehr als 250 Ausgaben.

Man könnte ein­wen­den, dass dies neben­säch­lich ist, da es bei der hete­ro­do­xen Öko­no­mie um Wis­sen­schaft und Sub­stanz geht, nicht um Stil und Klang. Im Prin­zip stimme ich mit den Prio­ri­tä­ten über­ein, die in einer sol­chen Kri­tik ent­hal­ten sind, aber jede Bewe­gung braucht einen Rhyth­mus, und man­che sagen sogar, dass es nicht ihre Revo­lu­tion wäre, wenn sie nicht tan­zen könn­ten ;-) Zusam­men­fas­send soll­ten wir nicht außer Acht las­sen, dass gemein­same kul­tu­relle Ver­an­ke­run­gen für Gemein­schaf­ten lebens­wich­tig sind, und ich sehe kei­nen Grund, warum dies nicht auch für die Gemein­schaft enga­gier­ter For­scher gel­ten sollte, die in der hete­ro­do­xen Öko­no­mie und poli­ti­schen Öko­no­mie tätig sind. Las­sen Sie mich also die Frage wie­der­ho­len: Was ist der Klang der hete­ro­do­xen Ökonomie?

Ist es der Klang des wider­stre­ben­den Rebel­len wie in Glo­ria Gay­n­ors „I will sur­vive“? Ist es der Kom­men­tar des Zyni­kers wie in Janis Jop­lins „Mer­ce­des Benz“? Ist es der pro­vo­ka­tive Auf­schrei gegen Ungleich­heit und Unter­drü­ckung wie in M.I.A’s „Bor­ders“ oder Marla Glen’s „Enough“? Soll er Lei­den­schaft und Ener­gie aus­drü­cken, wie viel­leicht „Don’t stop me now“ von Queen, oder reicht ein ein­fa­cher Appell an die Liebe und den Huma­nis­mus (David Guet­tas „A little more love“ fällt mir da ein ;-)? Sollte es expli­zit unsere etwas abtrün­nige Rolle als kri­ti­sche Kom­men­ta­to­ren unse­rer eige­nen Dis­zi­plin zum Aus­druck brin­gen und anspre­chen, wie es viel­leicht Damian Mar­leys „Edu­ca­ted fools“ oder Brit­ney Spears „My Pre­ro­ga­tive“ tun könnten?

Wie Sie sehen, liebe Lese­rin­nen und Leser, ist das eine schwie­rige Frage. Ein­mal war ich mir sogar mit einem Kol­le­gen einig, dass der Song „Rat Race“ ein per­fek­ter Kan­di­dat wäre. Dann stellte sich her­aus, dass er den Song von The Spe­cials meinte, wäh­rend ich den von Bob Mar­ley im Sinn hatte… Es könn­ten wohl beide gut passen ;-)

Wenn Sie Vor­schläge zu die­ser Frage haben, kön­nen Sie uns diese gerne per Mail zukom­men las­sen – mit etwas Glück kom­men wir durch das Sam­meln Ihrer Vor­schläge zur per­fek­ten hete­ro­do­xen Play­list der Ökonomie ;-)

Alles Gute & blei­ben Sie groovy,

Jakob
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