Eine Firma in Hong­kong bean­sprucht meine China-Domains – ein kurio­ser Fall von Spätkapitalismus.

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In die­sen Tagen erhielt ich meh­rere E‑Mails, in denen mir mit­ge­teilt wurde, dass einige China-bezo­gene Domains (wie .cn, .com.cn und der­glei­chen), die auf mei­nem per­sön­li­chen Namen basie­ren (z.B. jakob-kapeller.cn), von einer Firma in Hong­kong bean­sprucht wer­den, die sich auf medi­zi­ni­sche Geräte spe­zia­li­siert hat. Diese Leute mei­nen es ernst, sie haben mir bereits eine E‑Mail geschrie­ben, dass sie ihre Ansprü­che gel­tend machen wer­den, unab­hän­gig von allen Maß­nah­men, die ich ergrei­fen könnte ;-)

Hete­ro­dox Eco­no­mics Newsletter

Der Hete­ro­dox Eco­no­mics News­let­ter wird her­aus­ge­ge­ben von Jakob Kapel­ler und erscheint im drei­wö­chent­li­chen Rhyth­mus mit Neu­ig­kei­ten aus der wis­sen­schaft­li­chen Com­mu­nity mul­ti­pa­ra­dig­ma­ti­scher öko­no­mi­scher Ansätze. Der News­let­ter rich­tet sich an einen Kreis von mehr als 7.000 Empfänger*innen und zählt schon weit mehr als 250 Ausgaben.

Was ist das eigent­lich für eine Form des Spät­ka­pi­ta­lis­mus, wenn Unter­neh­men eine „pri­mi­tive Anhäu­fung“ von per­sön­li­chen Domä­nen­na­men vor­neh­men, um auf künf­tige Gewinne aus einem frü­hen quasi-zufäl­li­gen Erwerb zu spe­ku­lie­ren? In der Tat fühle ich mich ein wenig geehrt durch ihre Wette auf meine Fea­ture-Pro­mi­nenz, und es würde mein Ego sicher­lich ver­let­zen, wenn sie dem zukünf­ti­gen Ruhm eines wei­te­ren „Jakob Kapel­ler“ nach­ja­gen würden ;-)

Wenn Sie sich lie­ber mit erns­te­ren The­men befas­sen möch­ten, sollte der Rest des News­let­ters wirk­lich Ihren Bedürf­nis­sen ent­spre­chen. Wie immer haben wir eine Menge fan­tas­ti­scher, inspi­rie­ren­der und anspre­chen­der Arti­kel. In die­sem Zusam­men­hang möchte ich drei sehr kom­ple­men­täre Ein­füh­rungs­bü­cher her­vor­he­ben, die für die Ver­mitt­lung hete­ro­do­xer Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten aus einer plu­ra­lis­ti­schen Per­spek­tive sehr nütz­lich sind: Da ist zum einen Hen­drik van den Bergs „Plu­ra­li­stic Intro­duc­tion to Macroe­co­no­mics“, die zusam­men mit dem etwas spe­zi­el­le­ren „Macroe­co­no­mic after Kale­cki and Keynes“ von Eck­hard Hein gele­sen wer­den kann. Zum ande­ren gibt es die recht kom­ple­men­täre Ein­füh­rung „Mode­ling Social Beha­vior“ von Paul Smal­dino, die den inter­es­sier­ten Leser in die Grund­la­gen der agen­ten­ba­sier­ten Model­lie­rung aus einer inter­dis­zi­pli­nä­ren Per­spek­tive einführt.

Alles Gute!

Jakob
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PS: Unten fin­den Sie auch einen recht inter­es­san­ten Bei­trag, der die beein­dru­cken­den Ergeb­nisse des ehr­gei­zi­gen Pro­jekts „Eco­nomy Stu­dies“ zusam­men­fasst, das die Rolle der plu­ra­lis­ti­schen Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten in Lehre und Poli­tik­be­ra­tung stär­ken soll. Ein wei­te­rer „Jakob Kapel­ler“ ist berühmt geworden ;-)
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