Till van Tre­eck, dies­jäh­ri­ger Theo­dor-Heuss-Gast­pro­fes­sor an der New School, berich­tet in sei­ner Heuss-Lec­ture aus sei­ner For­schung an der Schnitt­stelle von makro­öko­no­mi­scher Ungleich­heit­for­schung und Ver­glei­chen­der Poli­ti­scher Ökonomie.

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ie öko­no­mi­sche Ungleich­heit hat seit den 1980er Jah­ren in vie­len Län­dern zuge­nom­men. Aller­dings zei­gen sich natio­nal unter­schied­li­che Mus­ter: Wäh­rend in man­chen Län­dern – z. B. den USA – beson­ders die per­so­nelle Ein­kom­mens­ver­tei­lung unglei­cher gewor­den ist, indem sich mehr Ein­kom­men an der Spitze der Ver­tei­lung kon­zen­triert, hat sich in ande­ren Län­dern – z. B. Deutsch­land – ins­be­son­dere die funk­tio­nale Ein­kom­mens­ver­tei­lung ver­än­dert: die Lohn­quote ist gesunken.

In sei­nem Vor­trag erklärt Till van Tre­eck, wie diese Ent­wick­lung in der neo­li­be­ra­len Ära mit den ver­schie­de­nen Kapi­ta­lis­mus­va­ri­an­ten und Wachs­tums­mo­del­len zusam­men­hängt, die die Ver­glei­chende Poli­ti­sche Öko­no­mie kennt. Er kann zei­gen, wel­che auf­schluss­rei­chen Erkennt­nisse sich erge­ben, wenn makro­öko­no­mi­sche und polit­öko­no­mi­sche Per­spek­ti­ven kom­bi­niert wer­den – sei es beim Blick auf die Klima- und Leis­tungs­bi­lanz der Staa­ten oder die Arbeits­zei­ten der Haushalte.

Till van Tre­eck ist Pro­fes­sor am ifso und Theo­dor-Heuss-Gast­pro­fes­sor an der New School. Seine Schwer­punkte sind: Ein­kom­mens­ver­tei­lung aus gesamt­wirt­schaft­li­cher Per­spek­tive, ver­glei­chende poli­ti­sche Öko­no­mie, sozio­öko­no­mi­sche Bildung.